Es gibt immer Gründe, Dinge zu tun oder sie eben sein zu lassen. Das Spannende dabei: tut man es in erster Linie für sich oder dienen die eigenen Handlungen und deren Begründungen als Projektions- bzw. Kontrastfläche für die Taten und Lebensentwürfe anderer?
Tummelt man sich im Netz, stöbert in Blogs oder auf Internetseiten nach brauchbaren Informationen für den eigenen Trip, begegnen einem des Öfteren jene Klassiker: „Ausstieg“, „Sinnsuche“, „radikaler Bruch mit den Zwängen des Alltags“, „Fundamentalkritik am und Boykott des westlichen Lebensstil(s)“ et cetera – schwere verbale Geschütze, die nicht nur auf die „eigene Sache“ zielen! (Gesellschaftskritik ist wichtig, notwendig und durchaus spannend – aber sie sollte eben auch als solche offen und an passender Stelle deklariert werden.)
Auch wir werden ab und an mit dieser für unsere Kultur scheinbar wichtigen Frage konfrontiert. Und immer wieder schießt uns ein Gedanke spontan durch die Köpfe:
„Weil wir Spaß daran haben! Weil wir es wollen! Weil wir (dankenswerterweise!) die Möglichkeit dazu haben!“
So einfach, so wahr, so gut!
Uns ist dabei voll bewusst: Es ist LUXUS! Wir haben die FREIHEIT, selbstbestimmt zu planen, den Plan in die Tat umzusetzen, einfach aufzubrechen – und es erscheint uns eher als eine Folge des glücklichen Umstandes, in einem Land des Westens geboren und erwachsen geworden zu sein, denn als Bruch mit eben dieser Wohlstandswelt (so kritikwürdig sie im Detail auch sein mag!).
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