… be sure to wear some good shoes … Denn, und hier enden meine Englischskills, um dies adäquat zu begründen: Das Flair der Stadt lässt sich sehr gut durch das Schlendern auf Schusters Rappen erfühlen und erfahren. Steil bergan geht es rauf auf die Terrassen, die den Blick bei herrlichem Sommerwetter in die Weite schweifen lassen. Zu sehen gibt es wahnsinnig viel, und das in einem Rahmen grundsätzlicher Gelassenheit! Sprang sie auf uns über? Fast komplett mit kleinen Abstrichen!

San Francisco, oft besungen und angehimmelt, wird dieser konstatierten Attraktivität voll und ganz gerecht. Schon das Wahrzeichen der Stadt vor sich auftauchen zu sehen, nachdem man knappe 1900 km darauf zugeradelt ist, war ein sehr erhabenes Gefühl. Ein grandioses Bauwerk wurde da nördlich der Stadt hingezimmert, wie auch gefühlt eine  Million anderer Touristen meinte. Von denen versuchte mindestens die Hälfte wiederum per Velo dat Ding zu überqueren. Dieser Strom an mit Ratlosigkeit, Verzweiflung und Panik gezeichneten Personen, die versuchten, dem böigen Seitenwind genauso zu trotzen, wie ihren fehlenden Radfahrroutinen, den „penetranten“ Fußgängern und dem Gegenverkehr an Radlern, die es ihnen gleichzutun trachteten, war durchaus spannend anzusehen. Allerdings bot er auch ein enormes Stresspotential für uns, sind wir doch die Wochen vorher eher durch ruhige Gegenden gefahren mit Verkehr in die gleiche Richtung! Darüber hinaus könnte es auch ein jähes Ende der Reise bedeuten, käme es zu einer Begegnung der unsanfteren Art auf der Golden Gate Bridge. Zur Veranschaulichung der ganzen Dramatik hier mal ein kleiner Ausschnitt vom Video dieses Höllenrittes 🙂

Nach einer halben Stunde war der ganze Spuk dann vorbei und wir schauten uns den ganzen Spaß noch ein Weilchen von der Südseite aus an, nicht ohne die obligatorischen Postkartenfotos zu schießen und mit Kaffee und Keksen den erlebten Stress zu verarbeiten :-).

Geschafft! Durchatmen! Gar nicht so leicht nach der im letzten Beitrag angesprochenen Nacht auf dem KOA-Campingplatz in Manchester, Ihr erinnert Euch? Gegen 2 Uhr morgens kramten wir dann endlich mal die Ohropax aus unserem Gepäck heraus, ohne davon Linderung unserer Qualen des Schlafentzugs zu erhoffen. Die schiere Verzweiflung war wohl Mutter des Gedankens… Keine zwei Minuten später verließ Mister Mutton schlagartig das Zelt, weil er meinte, zu ersticken… Ihr erinnert Euch? Genau! Es kamen in der Nacht noch mehr „Gäste“ mit „firewood“ und Spaß dabei. Es war das Grauen, ich sage es Euch!!!

Gefühlte zwei Stunden Schlaf mussten also reichen, um am folgenden Tag 110 km zum Statepark Sonoma zu vernichten… Die Laune der beiden Muttons war den Umständen entsprechend angemessen. ABER: Der Tag lief richtig gut, was nicht zuletzt am genialen Wetter und der gewohnt eindrucksvollen Landschaft lag! Und wieder eine geniale Abfahrt, die uns letztlich gegen Abend an einer Sandbank vorbeiführte, wo Seehunde ein Sonnenbad nahmen. GENAU SO kann das gehen :-)!  Und der Folgetag schickte sich an, mit weniger Anstiegen und einer kürzeren Strecke mindestens genauso gut zu werden. Der Statepark Samuel P. Taylor versprach Attraktivität! Mittlerweile sammelte sich immer mal wieder eine kleine Gruppe von Reiseradlern, die das gleiche Ziel hatte und mit deren Mitgliedern man fachsimpeln konnte. Ein Wanderer zeichnete uns sogar für den weiteren Verlauf der Strecke eine Karte mit Hotspots! Gracias! Amigo!

Nach Samuel P. Taylor dann also ab nach San Francisco! Montag, der 8.8.2016, wieder geniales Wetter und nur ein bis zwei nennenswerte Anstiege – eine mentale und hoffentlich auch physische Wohltat… Dann ging es los: Die Stadt Fairfax empfing uns mit einem gehörigen Maß urbaner Gelassenheit. Lag es an den zahlreichen Grünflächen und Pflanzen, die die Kargheit der letzten Tage konterkarierten? Waren es die vielen Radler, die auf einmal auftauchten oder einfach nur die bequeme Infrastruktur? Da waren wir also, im wohligen Speckgürtel von San Francisco, wenn man das so sagen kann. Eine ausgedehnte Kaffee- und WLAN-Pause sowie weitere 20 km später nahmen wir die GGB im beschriebenen Ambiente unter die Reifen :-). Wir verabschiedeten uns von einigen unserer Begleiter der letzten Tage, die wir zufällig im Gedränge noch einmal trafen:

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(Thanks to Nikki!)

Die restliche Zeit des Tages verbrachten wir damit, im Motel einzuchecken und den ersten Versuch zu starten, die Stadt zu erleben. Wir schlenderten einfach drauf los, was bei Stadttouren immer unser „Konzept“ ist und gerieten sofort in den Bann dieser Stadt. Herrlich, hier zu flanieren. Traumhafte Architektur mit gelassenen Verkehrsteilnehmern und Aussichten in alle Himmelsrichtungen, sofern man bereit ist, zu kraxeln (oder eben Cable Car zu fahren), sind Hauptattraktionen für uns. Heute bauten wir unser „Konzept“ aus und erwanderten andere Stadtteile, so beispielsweise Russian Hill, Chinatown, Financial District, Union Square, South of Market, South Beach…

Die Gelassenheit trübte leider der Umstand, dass unbedingt ein neues Zelt besorgt werden musste, weil das Fjällräven Akka View ärgerlicherweise schwächelt 😦 Damn!

Wir wurden fündig und sind jetzt stolze Besitzer des aktuellen MSR Hubba Hubba NX – wir hoffen, es funktioniert besser als es der Name vermuten lässt ;-)! Aber wir sind guter Dinge… Das alte Zelt fliegt heim zum Schnäppchenpreis von 60 Dollar… So haben wir uns das nicht vorgestellt!

„Ach komm …! Wir sind in San Francisco!“ Die Laune wurde besser, als wir uns, gestärkt mit klassischen Stadterkundungsnahrungsmitteln, wieder ins Getöse stürzten und der Sonne entgegengingen.

Und morgen?! Roadtrip auf vier Rädern. Wir haben uns für die nächsten drei Tage einen Wagen gemietet, verfrachten unsere Räder kurzerhand in den Kofferraum und nehmen die Klassiker des US-amerikanischen Westens in unseren MuttonXpress-Fokus. Wann hat man denn mal wieder die Gelegenheit, Yosemite, Death Valley, Hoover -Staudamm, LAS VEGAS, Baby! und den Grand Canyon zu sehen?! Genau!

Also auf nach Vegas! Und wer bis hierhin fleißig gelesen hat, bekommt jetzt die Möglichkeit, etwas zu gewinnen: ein Rätsel, Leute!!!

Folgender Umstand hat sich ergeben:

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Wie man unschwer erkennen kann, kam es zu Unregelmäßigkeiten in der Pigmentstruktur der Mister-Mutton-Hände. Wer kann erklären, wie es überhaupt dazu kommen konnte? Also ran an die Tasten und schön die Kommentarspalten mit Erzählungen/Geschichten gefüllt.

Lohnt sich das? Aber ja doch!  🙂 Der Gewinner/die Gewinnerin bekommt die unglaubliche Chance, in Vegas abzuräumen, ohne dort zu sein. Wir werden unter dem unbestechlichen Auge der GoPro-Cam eine Slotmaschine mit einem Einsatz für den Gewinner/die Gewinnerin füttern. Räumen wir ab, gehen 50% an jenen welchen, die andern 50 sind die Spesen für unsere Anfahrt :-)!

So denn, wir freuen uns auf originelle Geschichten! Sollte keiner ins Schwarze treffen, gewinnt die Autorenschaft der Geschichte, die uns am besten gefallen hat:-).

Haltet Euch ran, wir sind spätestens übermorgen im Glücksspielparadies…

Zum Abschluss noch ein paar Impressionen von dieser tollen Stadt (und vom Weg dahin), die wir definitiv vermissen werden!

Cheers sagen die Muttons!