Ist man mit einem Gepäckträger unterwegs, bietet sich neben den klassischen Packtaschen natürlich auch ein klassischer Packsack an. Dieser lässt sich wunderbar auf der horizontalen Fläche festzurren und bietet viel Platz für Zelt, Schlafsack und Co.
Selbstredend wird auch diesmal wieder ein Packsack das Zelt und dessen Footprint beherbergen.
Aber wäre es nicht praktisch, die Vorteile eines solchen Packsacks zu kombinieren mit den Vorzügen eines normalen Rucksacks, den man ja auch irgendwie immer braucht, und sei es nur als Handgepäck beim Flug, um die Gesamtzahl der Gepäckstücke zu „reduzieren“? Aber auch bei einer spontan angesetzten Wanderung ohne Rad ist ein Rucksack irgendwie nicht ganz verkehrt.
Auf dem freien Markt gibt es eine Lösung von Ortlieb. Allerdings ist diese nicht die günstigste und zugleich auch nicht eben die kleinste Variante. Also: schnörkellos selber basteln…
Das X-Pac VX21 ist auch hier als Hauptstoff unschlagbar. Dazu kommt atmungsaktives 3-D-Gurtgewebe für die Schultergurte, klassisches Gurtband (20mm) und passende Schnallen sowie Kanteneinfassband zum versäumen des Rollverschlusses.
Ein paar Laschen sind an verschiedenen Stellen des Sackes auch noch angebracht und können nach belieben garniert werden, entweder mit einer dehnbaren Kordel, unter die man dann Kleindungsstücke klemmen kann oder mit Karabinern, die andere Ausrüstung fixieren.
Alles in allem wiegt der Sack knapp 300 g, ist klein verpackbar, robust und mindestens duofunktional einsetzbar 🙂 .
4. Januar 2017 at 22:10
Hallo,
das Ding sieht gut aus, ich möchte mir auch gerne sowas machen – habt ihr dazu eine Nähanleitung gehabt / gefunden oder einen Tipp, wo man eine herbekommen kann?
Viel Spaß unterwegs (wir machen uns in 6 Wochen auf:-)!
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4. Januar 2017 at 22:43
Hallo Koa La,
vielen Dank für die Blumen! Wir haben die Dinger selbst kreiert. Im Prinzip nimmst du eine größere Stoffbahn, rechteckig. Die ist der Hauptrumpf des Sacks und wird am Ende an den kurzen Seiten zusammengenäht. Dann noch ein weiteres Rechteck mit der gleichen Länge, aber weniger Breite, dies ist das Oberteil als Wickelverschluss. Eine Längsseite mit stärkerem Saumband einfassen, diese Seite dient später als Öffnung. Die Träger sind aus 3d-Gewebestoff von extremtextil und an den Rändern mit Einfassband gesäumt. An das untere Ende der Träger kommt noch eine, an etwas Gurtband befestigte, Schnalle. (auch von extremtextil). Soooo: Wenn du jetzt alle Teile hast, geht es ans Zusammennähen… Du nähst jetzt beide Rechtecke an den Längsseiten aneinander. Hier vernähst du die Schultergurte auch mit, im Abstand deiner Wahl und Schulterbreite. Geschafft? Super! Jetzt kannst du die Seiten des neuen Rechtecks auch vernähen. Aber beim Vernähen der Bodennaht des Sacks kommen noch an die Ecken Gurtbänder in einer Länge von circa 60 cm… Die werden dann in die Schnallen an den Gurten gefädelt und somit kann man die Weite der Gurte justieren. Die Längsnaht des Sacks würde ich entweder in der Rückenmitte oder auf der gegenüberliegenden Seite anbringen. Wenn das alles passt, dann wird noch an der Öffnung links und rechts die Teile eines Schnallenverschlusses (Klickschnalle) angebracht, ebenfalls jeweils an einem Stück Gurtband. Wenn du den Sack dann verschließen willst, einfach das obere Ende zusammenrollen wie bei einer Radpacktascheute und die Schnalle schließen.
So, ich hoffe, das war halbwegs verständlich ausgedrückt und nachvollziehbar.
Wenn nicht, dann einfach nochmal fragen 🙂 (Sofern wir Internet haben, antworten wir zeitnah)
Alle Materialen sind von extremtextil und für gewisse Teilaspekte haben wir uns an Rucksäcken orientiert.
Wasserdicht ist das Ding nicht, weil die Nähte Wasser durchlassen. Ansonsten schlagen sich die Teile echt gut!
Wo soll denn die Reise hingehen? Gibt es nen Blog oder eine Website?
Beste Grüße aus Puta Ranquil in Argentinien, Thomas und Tina.
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5. Januar 2017 at 22:03
Hallo Thomas und Tina,
Vielen herzlichen Dank für die schnelle und ausführliche Information! Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich alles verstanden habe, werde aber einfach mal probieren und sonst nachfragen. Ich bin noch am überlegen, ob man die Schultergurte nicht auch abnehmbar gestalten könnten (dann dürfte der Sack praktische auf dem Gepäckträger verstaubar sein. Und außerdem spiele ich ja mit dem Gedanken, dass die Nähte mit ausreichend Seamseal auch wasserdicht zu kriegen sein müssten. Gab es einen spezifischen Grund, warum ihr das nicht gemacht habt? (Oder übersehe ich etwas?)
Da ihr ja auch das Zelt (und anderes?) darin transportiert, wäre Wasserdichtheit ja schon nicht ganz schlecht. Oder wie macht ihr das?
Wir fahren Mitte Februar (auch? – ihr seid ja noch etwas nördlicher) zuerst nach Patagonien (vielleicht treffen wir uns da ja sogar) und dann weiter nach Norden durch den „Rest“ Chiles (nicht alles per Rad, aber längere Etappen) und dann auch noch nach Kanada. Webseite oder Blog gibt es (noch ?) keins – da sind wir noch unentschieden :-).
Gute Reise und allzeit funktionsfähige Räder.
PS Mich würde ja auch noch interessieren, wie ihr mit der Stromversorgung hinkommt, aber das ist eigentlich ein anderer Post.
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6. Januar 2017 at 0:25
Hey Kao La,
sehr gern geschehen. Wenn ihr Fragen habt, dann jederzeit!
Wir transportieren die Säcke auf den Gepäckträgern einfach mit den Gurten nach oben. Das funktionierte auf den letzten 8000 km sehr gut. Fixiert werden sie mit zwei Spanngurten.
Seamseal ist definitiv geeignet, die Säcke dicht zu bekommen. Wir haben darauf verzichtet, weil uns schlicht die Zeit fehlte :-). Allerdings haben wir darin jeweils den Schlafsack und die Schlafsachen (jeweils im Drybag) und noch die Isomatte. Somit ist alles quasi noch einmal vor Wassereintritt geschützt.
Wir werden sicher in ein paar Tagen in Zentralpatagonien sein. Wäre witzig, wenn man sich begegnet. Ihr kennt ja unsere Ausrüstung. Sprecht uns einfach an :-). Solltet ihr euch für nen Internetauftritt enscheiden, hätten wir Interesse an dem Link!
Auf jeden Fall klingt euer Vorhaben spannend. Viel Spaß dabei!!!
Thema Stromversorgung: Der Forumslader funktioniert super und reicht vollkommen aus in diesem Gelände. In den Hochanden sah das etwas anders aus. Aber das ist ja auch klar, wenn man einen ganzen Tag nur im Uphill hängt. Also wir können den Lader wärmstens empfehlen.
Wir haben noch eine Powerbank als Backup dabei, die sehr selten genutzt wurde bisher.
Vielleicht macht es Sinn, euch noch einen universellen Reiseadapter für die Länder zuzulegen. Es ist mitunter nervig, hier qualitativ passable Adapter für die Steckdosen zu bekommen…
So denn, beste Grüße von hier und vielleicht bis demnächst ;-), T&T
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2. Februar 2017 at 11:47
Hallo Thomas,
das Material von Extremtextil ist da, ich werde es hoffentlich noch schaffen, den Packsack zu nähen – aber es gibt auch noch viel anderes zu tun :-). Eine Nachfrage wegen des Bemerkung zu den Adaptern: In meinem Reiseführer stand, dass die deutschen Stecker in Chile passen würden, stimmt das nicht? Für Argentinien braucht man allerdings einen Adapter.
Nochmal viele Grüße
Koa
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5. Februar 2017 at 0:26
Hey Koa,
du kannst beruhigt sein. Die deutschen Stecker passen in Chile :-). Viel Spaß beim Nähen und bei den weiteren Vorbereitungen. Wir sind jetzt in Cochrane. Wann kommt ihr an?
Beste Grüße aus dem Süden, Thomas
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